Somatic Experiencing® ist eine tief wirksame Methode zur Verarbeitung von überwältigenden Erlebnissen wie Schock oder Traumata. Sie basiert auf der Überzeugung, dass Menschen die angeborene Fähigkeit besitzen, ein Trauma zu bewältigen – ähnlich wild lebender Tiere. Somatic Experiencing® stärkt die Selbstregulierung des Nervensystems und gibt traumatisierten Menschen das Gefühl der Lebendigkeit, Relaxation und Ganzheit zurück.
Somatic Experiencing®, auch SE-Traumatherapie genannt, wurde von Dr. Peter Levine entwickelt und ist eine tiefgreifende Methode zur Verarbeitung von überwältigenden und als bedrohlich empfundenen Erlebnissen, die eine posttraumatische Belastungsstörung oder andere körperliche Traumastörungen zur Folge haben.
Somatic Experiencing® heisst von der Natur lernen: Der angeborene, aber oft verdrängte, instinktive Selbstheilungsprozess hilft auch dem Menschen, die enorme Stress-Energie nach einem Trauma wieder abzubauen. SE-Traumatherapie kann daher bei einer Vielzahl von Schock- und Traumata-Erlebnissen helfen. Es handelt sich um eine Traumatherapie, die ressourcen- und körperorientiert ist. Ziel ist die Regulation und Integration von Traumafolgestörungen der Betroffenen nach einschneidenden Erlebnissen. Das Erlebte kann auch bereits mehrere Jahre zurückliegen.
Somatic Experiencing® geschieht auf der Basis von gut funktionierenden Ressourcen, die zuerst aufgebaut werden müssen. Die Heilung von Traumata erfolgt durch die schrittweise Entladung der immensen Überlebensenergie, die in der vom Schock oder Trauma herrührenden Immobilitätsreaktion gebunden ist. Diese Entladungen geben dem Nervensystem die erforderliche Zeit und die Möglichkeit, die neu zur Verfügung stehende Energie zu integrieren. Die Überlastung des Nervensystems geht zurück. Das Nervensystem gewinnt seine Flexibilität zurück und die Trauma-Symptome verschwinden. Dieser Prozess führt zu mehr Lebendigkeit, Freude, Verbundenheit mit sich und der Umwelt und zu einer besseren Gesundheit.
Der erste Schritt ist der schwierigste: Vereinbaren Sie einen Termin für ein Erstgespräch. Dafür können Sie anrufen, einfach eine E-Mail senden oder mein Kontaktformular ausfüllen. Ich kontaktiere sie dann zeitnah, um unseren Ersttermin zu vereinbaren.
Sie können auch einen Ihnen nahestehenden Menschen bitten, das Gespräch mit mir für Sie zu vereinbaren.
So erreichen Sie meine Praxis
Die Praxis Source Connection liegt in Bülach, nur wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Mit dem Schnellzug aus Zürich können Sie Bülach in 17 Minuten erreichen, von Winterthur aus sind Sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in 19 Minuten in Bülach. Mit dem Auto kommend, nehmen Sie die Autobahnausfahrt Bülach. Einen kostenlosen Parkplatz finden Sie in der hauseigenen Tiefgarage.
Kosten für Somatic Experiencing®
Die Kosten für ein Erstgespräch von etwa eineinhalb Stunden und pro anschliessender Therapie-Einheit à 60 Minuten betragen jeweils CHF 150.-.
Im Rahmen einer hellen, freundlichen und entspannten Atmosphäre treffen wir einander in meiner Praxis. In einem Erstgespräch von etwa eineinhalb Stunden lernen wir uns kennen und besprechen Ihre Wünsche und Erwartungen. Unser erstes Treffen kann länger dauern als die folgenden Therapiestunden. Ich möchte mir die notwendige Zeit nehmen, um auf Sie einzugehen und mit Ihnen unser gemeinsames Vorgehen und meine Rolle als SE-Traumatherapeutin zu besprechen. Einige meiner Patienten müssen auch erst etwas mit den Räumlichkeiten und mit mir familiär werden, bevor sie sich entspannen können. Alles geschieht nach Ihrem individuellen Rhythmus.
Anschliessend besuchen Sie mich regelmässig in meiner Praxis. In einem ersten Schritt bauen wir dabei Ihre persönlichen Ressourcen auf, so dass Sie in einem zweiten Schritt kontinuierlich die immense Energie, die sich in Ihrem Nervensystem angestaut hat, entladen können.
Es ist dabei gar nicht nötig, dass wir über das Erlebnis, welches Sie belastet, sprechen. Der Therapieerfolg ist auch dann gegeben, wenn wir nur über solche Dinge reden, die Sie spontan teilen möchten. Während der Therapie bestimmen Sie jederzeit, worum es gehen soll, ohne dass Ihre Themen von mir interpretiert werden.
In einem sicheren und angenehmen Umfeld können Sie selbst entscheiden, welche Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen Sie teilen möchten. Sie werden nichts durchleben, mit dem Sie sich unwohl fühlen. Alles, was sie während der Therapie tun oder sagen, ist richtig. Wir tasten uns langsam heran und entlasten Ihr Nervensystem schrittweise, bis Ihre Trauma-Symptome verschwunden sind. Als ruhige Referenz begleite und führe ich Sie bei der Bearbeitung von Traumafolgestörungen. Ziel ist die Integration des Traumas als Erfahrung und die Befreiung von belastenden Symptomen. Das Nervensystem wird so trainiert, dass es im Alltag wieder gesund reagieren kann.
Die Therapie folgt grundsätzlichen Prinzipien. Einzelne Therapiestunden können aber sehr unterschiedlich voneinander gestaltet werden.
Bei dem langsamen Prozess der Wandlung und der Verarbeitung von Trauma begleite ich Sie mit Mitgefühl und tiefer Kenntnis der menschlichen Psychologie.
Dr. Peter A. Levine ist ein etablierter Arzt und Psychologe. Er beschäftigt sich seit rund 45 Jahren mit Traumata und ihren verheerenden Folgen. Der Trauma-Experte hat bei der Erstellung zahlreicher wissenschaftlicher Fachpublikationen zum Thema Trauma-Verarbeitung mitgewirkt und in europäischen und amerikanischen Kliniken gelehrt und gearbeitet.
Meine Ausbildung in Somatic Experiencing® habe ich zwischen den Jahren 2000 und 2003 direkt bei Dr. Peter A. Levine abgeschlossen. Nach einem dreijährigen Training bin ich als „Somatic Experiencing Practitioner“ (SEP) zertifiziert.
Die von Dr. Levine entwickelte SE-Traumatherapie beruht auf den Beobachtungen wild lebender Tiere. Obwohl diese tagtäglich lebensbedrohlichen Erfahrungen ausgesetzt sind, werden sie nicht traumatisiert oder leiden unter posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS). Sie verfügen über angeborene Regulationsmechanismen, um die im Überlebenskampf mobilisierte Energie wieder zu «entladen». Der Mensch hat grundsätzlich die gleichen instinktiven Fähigkeiten, doch es gelingt ihm nur selten, seinen natürlichen Instinkten zu folgen und die überwältigende Stress-Energie, die in einer bedrohlichen Situation mobilisiert wird, wieder abzubauen. Dieser instinktive Selbstheilungsprozess ist meist unterbrochen. Somatic Experiencing® ist ein Weg, wieder in den natürlichen Prozess der Selbstregulierung zu kommen.
Dr. Peter A. Levine erkannte in seinen Studien Ende der 60er-Jahre, dass Traumata nicht in erster Linie direkt durch das erschreckende Ereignis, sondern vielmehr durch die körperliche Reaktion des Nervensystems der Betroffenen ausgelöst werden. Die Natur des Traumas ist damit physisch bedingt. Das automatische Notprogramm läuft im Nervensystem weiter, auch wenn die Personen schon lange wieder in Sicherheit sind. Diese Erinnerung des Körpers ist für das Bewusstsein nicht zugänglich, ruft jedoch eine posttraumatische Belastungsstörung mit den verschiedenen dadurch bedingten Symptomen hervor.
In unvorhergesehenen Situationen reagieren Menschen mit automatischen, tief verwurzelten Reaktionen, um ihr Leben zu retten: Kampf, Flucht oder Schockstarre. Werden diese nicht abgeschlossen, bleiben sie im Nervensystem stecken und erzeugen langfristig Beschwerden.
Nach Dr. Peter Levine ist
«ein Trauma im Nervensystem gebunden. Es ist eine biologisch unvollständige Antwort des Körpers auf eine als lebensbedrohlich erfahrene Situation. Das Nervensystem verliert einen Teil seiner Flexibilität. Wir müssen ihm deshalb helfen, zu seiner ganzen Spannweite und Kraft zurückzufinden.»
Dr. Peter A. Levine, Jahrgang 1942, ist ein brillanter Wissenschaftler, der die Fachbereiche medizinische Biophysik und Psychologie vereint. Er gilt als einer der führenden Experten auf dem Gebiet der Traumatherapie weltweit. Seine ganzheitliche Methode des Somatic Experiencing®, zur Heilung von Traumata, wird international gelehrt. Anerkennung erfuhr er unter anderem im Oktober 2010 mit der Auszeichnung durch den Lifetime Achievement Award der amerikanischen Vereinigung der Körperpsychotherapeuten.
Durch seine multidisziplinären Studien über Stressphysiologie, medizinische Biophysik, Psychologie, Ethnologie, Biologie, Heilungspraktiken indigener Völker und Neurowissenschaften entwickelte er seinen körperorientierten Ansatz Somatic Experiencing (SE)®.
Dr. Levine arbeitete für die NASA als Stressberater während der Entwicklung des Space-Shuttles und war als Therapeut und als Dozent in mehreren Kliniken und Schmerzambulanzen, sowohl in den Vereinigten Staaten als auch in Europa, tätig. Er hat praktische Notfallmassnahmen bei grossen Naturkatastrophen und ethno-politischen Kriegen entwickelt und ist der Gründer der Somatic Experiencing International (SEI). Dabei handelt es sich um eine Non-Profit-Organisation, die professionelle Trainings in Somatic Experiencing (SE)® anbietet.
Der Wissenschaftler und Psychotherapeut lebt im US-Bundesstaat Kalifornien und lehrt weltweit. Er führt jährliche Fortbildungen im deutschsprachigen Raum, da seine Methode ständig verbessert und verfeinert wird.
Als erfolgreicher Autor hat Dr. Levine zahlreiche wissenschaftliche Artikel in medizinischen und wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht und weltweit über eine Million Exemplare seiner Bücher verkauft.
Unter anderem hat er folgende Bücher verfasst:
Als Co-Autor war er auch noch an weiteren Werken beteiligt:
Die SE-Traumatherapie sieht einen natürlichen, sanften Therapie-Ansatz vor, um stress- und traumabedingte Störungen zu heilen. Dabei werden keinerlei Medikamente eingesetzt. Selbstverständlich sollten Patienten, die bereits Medikamente einnehmen, diesbezüglich stets ihren behandelnden Arzt zu Rate ziehen.
Somatic Experiencing® ist eine weltweit angewandte Behandlungsmethode, die von Psychotherapeuten, Neurowissenschaftlern und ganzheitlichen Therapeuten eingesetzt wird. Ein besseres Verarbeiten von Traumata steht im Mittelpunkt des Interesses aller dieser Experten, die mit Hilfe der SE-Traumatherapie mit betroffenen Menschen zusammenarbeiten.
Der Sitz des Traumas ist laut der Forschungsergebnisse von Dr. Peter Levine im Nervensystem verankert. Deshalb wird die klassische Expositionstherapie bei der SE-Traumatherapie nicht angewandt. SE-Traumatherapeuten arbeiten nicht an den bewussten Erinnerungen oder an Details des traumatisierenden Ereignisses. Ein Ansatz, der den Patienten wieder in Kontakt mit seinem Körper bringt, ist der vielversprechendere. Die Verhaltenstherapie, die körperliche Abläufe miteinschliesst, wird von den Patienten als besonders sanft und angenehm empfunden. Retraumatisierung, aktive Auseinandersetzung mit Kindheitstrauma und erneutes Durchleben der traumatisierenden Ereignisse sind nicht erforderlich, um Therapie-Resultate zu erzielen.
Wie Tiere sind Menschen in Ausnahmesituationen auf ihre instinktive Reaktion angewiesen: Kampf, Flucht oder Schockstarre. Diese Reaktion ist tief in uns verwurzelt und nicht bewusst steuerbar. Niemand weiss, ob er in einer Gefahrensituation instinktiv kämpfen, flüchten oder erstarren wird, da es sich um automatische, physische Prozesse handelt. Die Muskeln werden aktiv, das Herz schlägt wie verrückt, der Atemrhythmus verändert sich. Oder aber, es treten Hilflosigkeit, Starre und Handlungsunfähigkeit ein. Es sind körperliche Antworten auf eine konkrete Gefahr.
In akuten Überlebenssituationen sind diese Reaktionen angemessen. Werden sie jedoch chronisch, dann entwickeln Menschen Symptome von Trauma und der posttraumatischen Belastungsstörung. Der Körper signalisiert dem Gehirn weiterhin Gefahr, selbst wenn diese schon lange gebannt ist. Die Bedrohung wird auf körperlicher Ebene weiterhin erlebt. Mit der Methode des Somatic Experiencing®, zu Deutsch "Körperliches Erleben", wird der Körper wieder neu trainiert. Ein bewusstes Erlernen und ein gezielter Übergang von gefühlter Hilflosigkeit und gespürtem Ausgeliefertsein zu wiedergewonnener Lebensenergie, Harmonie und Ganzheit.
Dr. Levine hat dazu als Biologe die Evolution im Tierreich erforscht, zahlreiche Beobachtungen angestellt, und die Wurzeln unserer heutigen Probleme von Traumata und PTBS weit in der Vergangenheit gefunden. Das primitive Nervensystem entstand vor etwa 400 Millionen Jahren in den ersten Meereslebewesen auf der Erde. Deren erste Reaktion auf Gefahrensituationen war die Schockstarre, bei der Atmung und Herzschlag heruntergefahren wurden. In weiterentwickelten Lebewesen entstanden Fluchtreflex und Verteidigungsinstinkt. Durch eine automatische, schnelle Reaktion, geweitete Pupillen und erhöhten Herzschlag, konnten die Tiere Angreifern entgehen oder sich gegen diese erwehren. Zuletzt, in den höher entwickelten Säugetieren, wurden soziale Kontakte als Schutz vor Fressfeinden immer wichtiger.
Unser Gehirn spricht auf verschiedene positive und negative Stimuli mit unterschiedlichen Hirnregionen an. Besonders einschneidend sind Erlebnisse, in denen die Betroffenen mit Angst, Immobilisierung und Hilflosigkeit gleichzeitig zu kämpfen hatten. Sie sind Kampfinstinkt, Fluchtinstinkt und Schockstarre gleichzeitig ausgeliefert, was eine besonders starke Überstimulierung des Nervensystems nach sich zieht. Daraus entsteht das Trauma, dessen Folgen auch körperliche Symptome sein können. So geht der Schockzustand der Erstarrung in seiner chronischen Trauma-Form zum Beispiel oft mit Verdauungsproblemen einher.
Bei Tieren ist zu beobachten, dass diese sich nach überstandenen Gefahrensituationen schütteln, sie zittern und scheinen auch krampfartige Anfälle zu erleiden. Es ist die natürliche Methode der Tierwelt, um die Energie der Schockstarre, die als letzte Überlebensreaktion eintritt, wieder freizugeben. Menschen tendieren dazu, diese Phase nicht so einfach zu überwinden, das Nervensystem bleibt in der Erregung gefangen.
Traumata haben körperlich bedingte Ursachen
Es handelt sich um reale Beeinträchtigungen, die von den Betroffenen nicht einfach "wegdiskutiert" werden können. Soziale Interaktionen haben positive Effekte, doch nur körperliche Aktionen können den vor Angst erstarrten Körper auch wieder zum Leben erwecken und das Nervensystem aus dem Schockzustand der Erregung befreien. Der SE-Traumatherapeut leitet sanft und schrittweise dazu an, dass die im Körper blockierte Erregung einer Person freigegeben werden kann.
Erst, wenn die körperliche Energie wieder in der Balance ist, haben soziale Interaktionen ihre volle, heilsame Wirkung. Das geschieht, indem die Angst und die Hilflosigkeit unter Anleitung des SE-Therapeuten auf körperlichem Niveau wieder voneinander losgekoppelt werden. Bewegungslosigkeit muss so nicht mehr mit Angst in Verbindung stehen – im Gegenteil, sich gehen zu lassen kann als zutiefst angenehm und entspannend empfunden werden. Die Arbeit am Trauma aus der Körper-Perspektive ist für viele betroffene Personen nicht nur effizienter, sondern auch komfortabler als eine Herangehensweise über die Emotionen.
Der Tiger steht für die natürliche Kraft der Selbstheilung, die bei Somatic Experiencing® freigesetzt wird. Er ist auch das Symbol für die Lebenskraft, die bei einem Trauma unterdrückt ist und durch heilsame Impulse ihre Freiheit wiedergewinnen kann.
Das Tier hat aber auch eine konkrete Rolle in der Entwicklung von Dr. Peter Levine als SE-Psychotherapeut. Es war eine Therapiesitzung, in welcher der Tiger für Dr. Levines Patientin Nancy die Rolle des Befreiers aus der Angst darstellte und den Therapeuten und Wissenschaftler dazu anregte, seine Forschung rund um die SE-Traumatherapie zu vertiefen. Heute wurde seine Technik immer mehr perfektioniert und hat ihr kraftvolles und sanftes Potential entfaltet.
Trauma-Symptome sind vielfältig und variieren von Mensch zu Mensch. Des Weiteren können sie chronisch sein oder phasenweise auftreten.
Unverarbeitete Traumata können unterschiedliche Folgen haben: Angst, Panik, Schlafstörungen, Konzentrationsstörungen, Flashbacks, Schmerzen, Wut und Depression. Auch Unruhe, Tics, leichte Erregbarkeit, Getriebensein oder das gegenteilige Gefühl von Handlungsunfähigkeit machen den Betroffenen zu schaffen. Innere Zerrissenheit, Selbstzweifel, Entfremdungs- oder Unwirklichkeitsgefühle oder der Eindruck, ausgeliefert zu sein, können ebenfalls zu den allgemein bekannten Traumafolgestörungen gehören.
Traumatische Ereignisse, welche die Unversehrtheit eines Menschen bedrohen, ihn in extreme Angst und Hilflosigkeit versetzen und die normalen Anpassungs- und Bewältigungsstrategien des Menschen überfordern, können zu Traumatisierungen führen.
Es handelt sich um tatsächliche oder drohende Todeserfahrungen, ernsthafte Verletzungen, extreme Gefahr, ein schwerer Unfall, aber auch das Beobachten dieser Situationen bei anderen Personen. Unterschieden wird zwischen Typ I Traumata und Typ II Traumata.
Bei dieser Trauma-Typologie handelt es sich um einmalige traumatische Erfahrungen. Unfälle, Naturkatastrophen, das Überleben von unerwarteten, einschneidenden Ereignissen, können langfristige Folgen für Betroffene haben und sich mit einer posttraumatischen Belastungsstörung bemerkbar machen.
Betroffene mussten häufig andauernde oder sich wiederholende traumatische Erlebnisse erleiden. Folter, Missbrauch und Gewalt gehören zu den sogenannten „man made desaster“ (durch Menschenhand verursachte Traumata). Aber auch eine chronische Erkrankung und kontinuierliche Beeinträchtigungen der Gesundheit können als Beispiel genannt werden. Diese Erlebnisse ziehen besonders häufig tiefgreifende und schwere posttraumatische Belastungsstörungen und Traumafolgestörungen nach sich.
Glücklicherweise tragen jedoch nicht alle Menschen, die schlimme Ereignisse durchleben müssen, auch ein Trauma davon. Umgekehrt sind es aber nicht nur solche Erlebnisse, welche sofort von aussen als extrem erkannt werden, die ein Trauma auslösen können. Auch scheinbar harmlose medizinische Eingriffe, ein Hundebiss oder (selbst im Fernsehen) miterlebte Gewalt können traumatisierend wirken. Es ist nicht das Ereignis selbst, sondern dessen Einfluss auf das menschliche Nervensystem, was wir als Trauma-Ursache erkennen müssen.
So kann jemand auf den Knall eines versehentlich zu Boden gefallenen Wasserglases übertrieben stark reagieren. Auch wenn er sich dessen nicht bewusst ist, sind der Schreck und die Überreaktion mit einem Ereignis verknüpft, das zuvor stattfand. Beispielsweise ein kleiner Unfall Monate zuvor, bei dem niemand Schaden nahm. Der Körper hat jedoch diesen Moment des Erlebnisses von drohender Lebensgefahr gespeichert und ihn sofort wieder mit dem lauten Geräusch in Verbindung gebracht.
Das kleine Beispiel zeigt, wie sich Trauma-Symptome sogar erst Jahre nach dem traumatisierenden Ereignis bemerkbar machen können. Und nicht immer ist dabei eine eindeutige Ursache für diese zu erkennen. Doch das ist für Heilung auch nicht notwendig. Denn mit SE-Traumatherapie steht die Behandlung der Störung im Vordergrund, nicht die Erkennung deren Ursache.
„Trauma ist die am meisten vermiedene, ignorierte, verleugnete, missverstandene
und unbehandelte Ursache menschlichen Leidens.”
Dr. Peter A. Levine